Holzherz

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veröffentlicht am 26.10.2020 | von Dilara Özcan

Nachts im Pietzmoor mit Moorhexe Mathilda

Knarrende Holzbohlen unter unseren Füßen, um uns herum das Pietzmoor und der Vollmond leuchtet den Weg auf dem Steg. Wir begleiteten die Moorhexe Mathilda bei ihrer ersten Führung durch das Pietzmoor. Die Spannung packt uns. Es herrscht eine absolute Stille in der Dunkelheit, obwohl 20 Besucher sich der Idee anschlossen, eine Tour mit der Moorhexe im Moor zu erleben.  An besonderen Plätzen des Weges halten wir an und Mathilda erzählt von Ihrem Leben im Moor. Sie schärft unser Verständnis für dieses wunderbare Biotop und räumt ein wenig mit den alt bekannten Mythen auf. Außerdem bekommen wir jede Menge Freunde von Mathilda auf dem Weg zu sehen: Zauberelfen, Irrlichter…! Gibt es nicht? Wartet es ab! ;)

Beginn der Wanderung – Moorhexe Mathilda ein einmaliger Anblick

Die Nachtwanderung startet in der Heberer Straße, direkt am gelben Briefkasten. 😉 Moorhexe Mathilda fällt uns direkt ins Auge, als wir uns dem Startpunkt nähern. Sie trägt ein weißes Kleid mit grüner Schürze, an den Ärmeln befindet sich ein großer Schlag, sodass jede ihrer Bewegungen mit den Armen immer wieder sehr elegant aussehen. Die Hexe trägt auch Schmuck, bunte auffällige Armbänder und Ringe in Blutrot. Ein paar kleine Zweige und Torfmoos schmücken Ihr Haar. Man hat das Gefühl, Mathilda kam soeben aus dem Pietzmoor, direkt zu uns. Ein paar Scherze gibt sie zum Besten, bevor die Gruppe vollständig ist.

Artenvielfalt und Besonderheit Moor

Direkt zu Beginn unseres insgesamt ca. 5 km langen Marsches durch das Pietzmoor halten wir das erste Mal an. Wir haben die Möglichkeit, Fragen über das Moor zu stellen. Diese werden auch vereinzelt schon zu Beginn beantwortet. Aber vor allem im Laufe der Führung finden wir Antwort auf viele Fragen. Wusstet Ihr zum Beispiel, dass das Moor schon über 8.000 Jahre alt ist? Wir fanden diese Zahl sehr beeindruckend. Außerdem staunten wir darüber, dass das Moor an manchen Stellen bis zu 7,5 m tief ist. Mit viel Fingerspitzengefühl erläutert sie, wie ein Moorgebiet als Organismus funktioniert. Sie präsentiert uns Torf, welches ein typischer Ablagerungsstoff eines Moores ist und lange Zeit als Brennstoff verwendet und abgetragen wurde. Auf Torf wächst sogenanntes Torfmoos, wir konnten uns dieses nicht nur anschauen, sondern sogar anfassen.

Im Übrigen fühlen sich eine Menge Freunde von Moorhexe Mathilda in diesem Gebiet sehr wohl: Enten, Libellen, Kreuzottern, Frösche und sogar Rehe kommen während der Führung vorbei und sagen Hallo – vorausgesetzt sie haben Lust dazu.

Zauber-Spaß für groß und klein

Doch nicht nur das Tierreich begleitet die Moorhexe auf der Führung, denn die Moorhexe hat viele Freunde. So gibt es die Irrlichter, die nur Schabernack im Kopf haben. Die Zauber-Elfen könnt Ihr vielleicht sogar beim Wollgras einmal kennenlernen. ;) Während der Führung findet Mathilda immer wieder die richtigen Worte, vor allem auch die Kinder mit in die Führung einzubeziehen. Nicht zuletzt auch, weil sie ihren Koffer irgendwo im Moor verloren hat und sich alle gemeinsam auf die Suche begeben.

 

Auf Holzbohlen über das Moor

Der Holzsteg, der über das Moor führt, ist etwa 2,5 km lang. Ab dem Moment, an dem die Gruppe den Steg betritt, herrscht komplette Stille. Moorhexe Mathilda: „Das ist das Besondere am Moor, sobald wir auf den Holzbohlen sind, sagt niemand mehr ein Wort. Das ist der Zauber des Moores!“ Sie lacht und wir laufen weiter.

An einer Stelle halten wir kurz an. Sie zeigt uns, dass der Steg vor ein paar Jahren höher gelegt wurde. Ein Moor „wächst“ nach oben, sodass die Holzbohlen irgendwann nicht mehr hoch genug standen. Während man über diese läuft, schaukelt man leicht hin und her, vor allem durch die Bewegungen des Vor- und Hintermanns.

Selbstverständlich könnte man nicht ohne Holzbohlen unbesorgt durch das Moor spazieren. Doch räumt Moorhexe Mathilda auch mit dem Glauben auf, dass man, wie in vielen Filmen gesehen, einfach im Moor versinken würde. Im Grunde lagert sich oben das Wasser ab, unter dem Wasser fühlt man keinen Boden, sodass man ohne Halt von einer weiteren Person nicht einfach wieder aus dem Moor heraussteigen könnte. Baden würde sich im Moor also auf keinen Fall anbieten, ist sogar gefährlich. Auch über die Sicherheit werden wir bereits zu Beginn der Nachtwanderung aufgeklärt und dank der Moorhexe fühlen sich alle sofort sicher aufgehoben.

Zuletzt, als der Vollmond sich in seiner ganzen Pracht zeigt, lächelt die Moorhexe erneut und freut sich über einen weiteren Freund, der an diesem Abend, trotz Wolken, sich uns zeigen wollte.

Wir bedanken uns herzlich bei Moorhexe Mathilda für einen spannenden Abend voller Eindrücke und Magie.

 

Wann könnt Ihr die Moorhexe im Pietzmoor erleben?

Mathilda macht sich noch häufiger auf den Weg, immer zur Vollmond-Zeit. Weitere Projekte in diesem Bereich sind geplant. Fragt hierzu am Besten die Tourist-Information in Schneverdingen:

https://www.schneverdingen-touristik.de/desktopdefault.aspx/tabid-7116/12975_read-58058/