veröffentlicht am 02.11.2020 | von Dilara Özcan
Die Blätter färben sich gelb-orange und die Eicheln sowie Kastanien fallen von den Bäumen – für Wanderfreunde ist es wieder einmal an der Zeit, in die Wanderschuhe zu schlüpfen und eine bunte Runde durch die Natur zu drehen. Wie wäre es mit einer kleinen Wandertour durch das Wietzendorfer Moor? Auf diesen Wegen begegnet Euch Hartmanns Märchentanne, die Radewiesen, Klein Amerika – ja, so heißt der Ort wirklich - und natürlich das Moor selbst. Ab geht`s in den Wald!
Start der Runde: Fluitweg in Wietzendorf
Wir haben uns für Euch heute einmal auf den Weg nach Wietzendorf gemacht und starten unseren Ausflug am Fluitweg. Verschiedene Laubbäume schmücken links und rechts den Wegesrand und lassen ihre bunt gefärbten Blätter in der Luft tanzen. Man kann den Herbst förmlich riechen. Pilze und würziger Geruch liegt in der Luft. Auf den Radewiesen rechts vom Weg steht ein Reh und lässt sich von uns überhaupt nicht stören. Kein Wunder, denn die Naturschutzgruppe Wietzendorf setzt sich für Arten- und Naturschutz auf diesen riesigen Flächen ein. Die Tiere können in diesem Naturschutzgebiet die Ruhe genießen. Auf dem Weg begleiten kleine Schautafeln, die über das Tier- und Pflanzenreich hier in der Gegend informieren. Auch Erläuterungen zu verschiedenen Rezepten aus Kräutern oder Beeren finden sich auf dem gesamten Weg – ebenfalls auf Schautafeln, um die Sinne während des Spaziergangs zu schärfen.
Hartmanns Märchentanne – Sagen umwobener alter Baum
Relativ am Ende des Fluitweges beginnt ein dicht gewachsener Wald, wir befinden uns nun im Pastorenmoor. Im Inneren und fernab der Wege lassen sich bereits sumpfige Abschnitte vermuten. Relativ unscheinbar, da etwas vom Weg eingerückt, steht Hartmanns Märchentanne. Die etwa 27 Meter hohe Fichte steht hier schon seit über 110 Jahren, und der Stammumfang wird auf über 2 Meter geschätzt. Eine Bank steht direkt neben dem Baum, im eingerückten Bereich. Ein kleiner Pfad führt Euch direkt zu dem riesigen Stamm. Die Wurzeln schlängeln sich weit um den Baum herum und laden vor allem Kinder zum Spielen und Klettern ein. Der verstorbene Gastwirt Gustav Hartmann, dem die Fichte gehörte, behauptete, dass der Baum direkt auf einem geonomischen Punkt liegt. Der Ort wurde früher, so sagt man, als Hexentanzplatz verwendet.
Wietzendorfer Moor; Artenvielfalt im Pflanzen- und Tierreich
Etwas weiter kommen wir an einer Vogelbeobachtungshütte vorbei. Dieser „Hochsitz“ bietet einem eine tolle Aussicht über die Bolder. Das Wietzendorfer Moor ist Teil des ehemaligen Großen Moores, ein Hochmoorgebiet zwischen Wietzendorf und Bergen. Eine Zeit lang wurde auch in hier Torfstich betrieben. Mittlerweile kann sich die Natur hier jedoch wieder zurück entwickeln.
Sumpfrohrsänger, Gelbspötter, Teichhuhn, Beutelmeise und Schnatterente… all diesen Vogelarten dient der Bolder nun als zu Hause. Er beheimatet auch so genannte „Durchzügler“, also Zugvögel.
Auf diesem Gebiet kann man auch beobachten, wie sich die Pflanzenwelt wieder erholt und sich dem sumpfigen Boden anpasst.
Amerika mitten im Heidekreis?
Als nächste „Station“ erwartet Euch Klein Amerika. Das niedliche Ortseingangsschild, was je nach Jahreszeit immer ausgefallen dekoriert ist, sieht besonders aus und ist ein absoluter Besuchermagnet für Touristen. Wann kann man schon behaupten, dass man in seinem Urlaub in Amerika war, obwohl man „nur“ in Deutschland war? 😉 An Witthöfts Milchtankstelle könnt Ihr Euch mit frischer Milch stärken und einen Blick zu den Kühen des Bauern erhaschen.
Wir wandern über den Steinbruch an den beiden Windrädern vorbei und genießen eine herrliche Aussicht über die Felder zum Steinbruch. Von hier laufen wir wieder Richtung Fluitweg und sind einfach einmal mehr begeistert vom schönen Wietzendorf. Egal zu welcher Jahreszeit – Wietzendorf ist allein schon wegen seiner unzähligen Wandertouren ein Ausflug wert.
Ihr könnt die Routen je nach Wunsch kleiner oder größer gestalten. Holt Euch die passenden Ideen doch gern bei unseren Kolleg*Innen in der Wietzendorf Touristik ab: